Donnerstag, den 28. Mai 2015
Um 6:00 Uhr bin ich wach.
Ab unter die Badewannendusche mit dem doppelten Vorhang. Einer außerhalb des Wannenrandes, sozusagen als saubere Verzierung, einer innerhalb, damit der Boden draußen nicht nass wird.
Der Gedanke an die Zollbeamtinnen, die vielleicht darüber bestimmen, ob unser Auto noch einmal für teures Geld von Erdklumpen gereinigt werden muss, ist nach dieser Dusche längst nicht mehr so unangenehm wie die ganze Nacht vorher:
Ich erinnere mich jetzt an Vero’s Lösung für viele meiner Probleme: „alles nicht so schlimm mein Schatz, es kostet nur Geld…“
Dann Rucksäcke gepackt, Papiere sortiert: was brauchen wir alles im Hafen? Zollpapier, Speditionsquittung, Transportversicherungspolice mit Anschrift und Telefonnummer des für den Schadensfall zu kontaktierenden Gutachters (aber nur im Fall eines Schadens von über 1500 $, bla, bla bla…)
Fünf vor acht, die zweihundert Meter zum Zoll habe ich schnell geschafft, in der „Zentrale der Macht“ stehen die netten Damen doch quatschend herum und lachen sich eins, hoffentlich nicht über mich.
„Good Morning“, was kommt jetzt… „everything is alright“
Hatte „unsere“ Zöllnerin doch schon das für uns so wichtige Dokument vor sich liegen, verließ die morgendlich gut gelaunte Beamtengruppe und schob mir, sie hatte mich sofort wiedererkannt, das fertig abgestempelte Schreiben, durch den Schlitz in der Glasscheibe hinüber. So schnell habe ich mich noch nie, nur kurz erleichtert „Thank you“ rufend, vom Acker gemacht.
In der Lobby des Hotels zwei große Becher Kaffee abgefüllt, den Fahrstuhl gerufen und so, als wenns Nichts wäre, zurück ins Zimmer.
Ob mir’s wohl gut ging und Vero sich gefreut hat?
Alles was jetzt kam, waren nur noch „seelische Peanuts“!
– die Reihenfolge unserer folgenden Erledigungen aufgeschrieben (mit GPS-Daten)
– ausgecheckt, Taxi rufen lassen
– mit großem Gepäck eingestiegen („is it for Reiner?“)
– 20 $ vor dem Ceres-Terminal inkl. Trinkgeld „filmreif“ großzügig dem Taxidriver gegeben.
Dazwischen: „Da ist unser Womo!!! Es sieht gut aus!“ – „Wooo?“ – „Daaa?“
Vor lauter Aufregung, schon mit gelber Reflektionsweste bekleidet, dreimal um ein und dasselbe Haus gelaufen, um dann am zuletzt doch gefundenen Bürotresen auf die Frage: „Do you want to pick up your motorhome? Whats your name?“ ziemlich atemlos zu antworten: „Welz“
Der Angestellte fuhr mich in den Hafen und um es jetzt völlig entspannt kurz zu machen:
Viel Stempelei, Kopiererei, endlich Autobesichtigung:
Sämtliche Türsiegel unbeschädigt, keine Macken am Fahrzeug, innen alles so wie wir es verlassen haben und…
Es springt, wie als würde es sich darüber freuen mich wieder zu sehen, sofort an…
Vero wird von einem zweiten Angestellten im Auto in den Hafen chauffiert (wie sie das wohl hinbekommen hat?) und freut sich mit mir.
Jetzt nichts wie weg hier, vor dem Terminal auf einen großen Parkplatz gefahren, eine Runde gefreut, die Zwischenwände ausgebaut und auf dem Alkovenbett verstaut. Navi angestellt, Zielkoordinaten eingegeben und langsam in den fließenden Verkehr eingefädelt: GEHT DOCH !
Aufgaben abgearbeitet, wie vorbereitet…
Nette Menschen getroffen u.a. im Walmart jemanden, der mich endlich verstanden hat, nämlich dass ich einen Adapter für einen 15 Amperestecker suche (15A Pocket), der in einen 30 Amperestecker hineinpasst.
(Nicht wahr, Manfred?, Insideranmerkung)
Die allerletzten 38 km gingen dann in nordwestlicher Richtung auf dem Highway 101 zum KOA Campground Halifax West:
Site Nr.4, direkt am See mit Campfire und Sitzgarnitur, Frischwasser und Strom (15 A) am Platz.
Hier bleiben wir über’s Wochenende.
Und unser erstes wildes Tier haben wir auch schon gesehen!
Have a nice weekend.
Hallo Vero, hallo Reiner,
schön, dass Euer Traum so traumhaft angefangen hat!
Wir genießen es mit Euch, dass Ihr offensichtlich die Anfangs- Aufregungen
erfolgreich hinter Euch gelassen habt und freuen uns auf die nächsten Berichte.
(Aber ohne Stress 🙂 …!)
Herzliche Grüße
Anja und Dietrich
Liebe Vero. lieber Reiner, über Eure Geburtstagsgrüße hab ich mich sehr gefreut, danke! Und Euer neuester Bericht hört sich ja richtig klasse an – wie schön, dass alles so glatt über die Bühne gegangen ist und Ihr nun wieder Euer „Eigenheim“ unterm Hintern habt!!! Uns geht’s gut, wir genießen zurzeit ein paar Stunden /…Tage? sommerliche Temperaturen, daheim im Garten. Laßt es Euch weiterhin so supergut gehen!!!!
Viele liebe Grüße von Annette und Udo
Freue mich für euch, das alles geklappt hat. Jetzt kann es losgehen Richtung Westen. Viel Spass und passt auf euch auf.
Schöööön:):):)