Freitag, 10. – Sonntag, 12. Juli 2015
Wir sind immer noch in der Wildnis unterwegs
und frühstücken in der gottverlassenen geschotterten Spur zu einer der einsamen Lodges weitab von der einzigen Durchgangsstraße.
„Highway 107“ finde ich, beschreibt nicht wirklich, wie einsam es hier ist. Das Besondere sind die dort in der unendlich flirrenden Hitze zwischen den jungen Trieben zu findenden Elchspuren.
Nur das Surren der tagaktiven Insekten ist wahrzunehmen,
Wie gut, dass ich mein Marmeladenbrötchen, dazu den frisch gefilterten Kaffee hinter der verschlossenen Tür des WoMo’s essen kann.
Weiter geht’s…
Was ist das da vorn…?
Da auf der Straße, ungefähr hundert Meter vor uns, ein Hund, so was wie ein schwarzer Morty?
Nein, tatsächlich ein Bär, ein Schwarzbär.
Zu spät, schon ist er, bevor die Kamera fotobereit ist, nach rechts im Wald verschwunden.
Unser erster Bär in freier Wildnis…
Zurück in der Zivilisation: Das 3000 Seelen Örtchen Wawa taucht auf.
Meine Anfrage bei einem plötzlich am Seeufer in den Blick kommenden „Flugunternehmen“ öffnet mir die Augen über die Preise für einen „scenicflight for about 15 – 20 minutes“ wenn ich noch vier weitere Fluggäste gewinnen könnte, wäre ich allein mit 100 $ dabei. So, weil sonst niemand da ist, der oder die auch noch den Wunsch hat, na ja, könnt ja selbst ausrechnen…
Seine Maschinen waren eben viel zu groß!
Wir könnten das lokale Musicfestival
und die Autoshow neben 30-40 weiteren Zuschauerinnen und Zuschauern kostenlos wahrnehmen,
aber dagegen spricht, dass sich das Wochenende durch viele Pickups mit Boottrailern bemerkbar macht, die bald die Sites auf den wenigen Campgrounds besetzen werden.
Das heißt, nach kurzem Vorratseinkauf geht’s weiter:
…und wir landen nach 40 Kilometern immer noch durch diese unendlichen Wälder und an unzähligen Seen vorbei
im Provincial Park „White Lake River“ auf einem phantastischen Platz (Nr. 164), den wir in unserem Leben nie vergessen werden.
Er bietet uns einen direkten, sozusagen „Privatzugang“ zum See,
der waldumgeben, morgens und abends zum erfrischenden Bad einlädt…
Wir werden diesen Platz auch deshalb nicht vergessen, weil das Risiko/ die Chance, einem Bären zu begegnen, durchaus realistisch erscheint.
Die Guards im Gatehouse haben heute morgen einen gesehen und die daraufhin herbei gerufenen Wildhüter fahren nun Streife, um ihn, wenn nötig, im betäubten Zustand im Anhänger an einer, weniger von Menschen genutzten Stelle des Naturschutzgebietes, wieder in die Freiheit zu entlassen.
Das heißt nun, die Vorschriften im Kopf zu üben:
alle Lebensmittel ins Auto, keinen Müll rumliegen lassen, Krach machen, bei einer Begegnung Ruhe bewahren, sich möglichst groß machen, den Bären mit ruhiger Stimme ansprechen und sich langsam zurückziehen…
Aber ob wir es, wenn es notwendig wird, auch „abrufen“ können?
Gut, dass wir eine Bearbell gekauft haben.
Allerdings, wir haben nie gedacht, einmal glücklich darüber zu sein, in einem Mückenzelt zu sitzen und mücken- und fliegenfrei frühstücken und zu Abend essen zu können.
Wie gut, dass Erna und Manfred es uns geschenkt haben. So sind wir, wie die Canadier, gut geschützt vor den lästigen, hungrigen Säugern und Beißern, die zwar keine Krankheitsüberträger sind, deren Aktivitäten aber Hautschwellungen hinterlassen und diesen alle anderen Gefühle überdeckenden, nicht enden wollenden Juck- und vor allem Kratzreitz auslösen.
Wenn’s denn passiert ist, hilft nur noch der Mückenklicker von Britta und Hartmut.
Sogar hier in der kanadischen Wildnis. Auch bei den verdammten „black flies“, die zwar nicht stechen, aber beißen. Der anschließende Juckreiz ist umso heftiger.
Also, her mit den kleinen Stromschlägen der „piezoelektrischen“ Zündung, bei jedem neuen Stich so 10 mal draufhalten! Wie schön kann „Schmerz“ sein, besonders wenn’s hinterher nicht mehr juckt!
Heute abend wird das Wohnmobil mit „Mosquito Coils“ ausgeräuchert.
Und während der Mann die Tiere aus dem Wohnmobil vertreibt, kann die Frau noch schnell `ne Runde schwimmen.
Have a wonderful quiet evening!
Hallo lieber Manni,
am besten ist es, garnicht erst gestochen zu werden😉, aber ansonsten, well done!
…dass wär’s noch, Segeln in Canada, grandiose Reviere.
Aber „Segeln in Europa“ (wo auch immer) ist in jedem Fall noch offen..
Heidi und Dir einen herrlichen Sommer. 😅
Liebe Grüße von Vero und mir zurück
PS …always a save trip
Hey, Ihr 2 Süßen, ich wünsche Euch weiterhin ein so tollen, zufriedenen und gesunden Trip – Euer „zap+it“ hab ich sofort bei amazon bestellt, denn in Ligurien haben uns die Plagegeister ganz schön gepiesackt: das soll auf Amestelle nicht wieder passsieren. Liebsten Gruss, manni