Wilderness…

Dienstag, 7. bis Freitag, 10. Juli 2015

Der heftige und wie es scheint, dauerhafte, „klebrige“ Regen, der sich wie eine handwarme Dusche über den See, über das Land und über uns ablegt, macht den Entschluss leicht:
Wir fahren heute weiter!

Nach 12 Kilometern räumen wir die Gemüse- und Obstregale der zwei örtlichen Supermärkte leer, fassen Trinkwasser nach und besorgen in der nebenan gelegenen Pharmacie notwendige Arzneimittel für Ohren, Haut und Knie. Aber alles nichts Dramatisches!

Die Schwenkbrücke, die den Highway von Manitouline mit dem Festland verbindet, gibt uns Zeit. Sie lässt uns erst mal, wie zu jeder vollen Stunde, für 15 Minuten sämtliche Segler und „Affenfelsen“ (Dietrich u.a. Segler wissen schon, was ich meine…) durch, also Zeit für eine gute Tasse Kaffee und für mich meinen obligatorischen Muffin, diesmal mit Blaubeeren.

Die restlichen 170 km bis zu unserem nächsten CG „Lake Lauzon Resort and Marine“ am Highway 117 bei Algona Mills sind ein Klacks. Es fährt sich einfach, ruhig und entspannt.

Auch unsere Erwartungen werden erfüllt: Erstens weil die Sonne schon wieder scheint und zweitens, weil der Lake Lauzon in direkter Nähe zu unserer Site so schön zum Baden einlädt…

Das die Fahrgeräusche vom Highway zu hören sind, nehmen wir unter diesen Umständen gern in Kauf. Im Übrigen gibt es kaum nächtlichen Verkehr. Denn nachts gehört hier die Straße den Elchen…

Mittwochmorgen:
Aufwachen heißt im See baden gehen!

Mit dem Klasse-WiFi frischen wir auch unsere Kontakte nach Hause mal wieder sehnsüchtig auf.

Kanadische Mädchen und Jungen verbringen hier so etwas wie „Ferienspiele“ und paddeln den ganzen Tag mit Kajaks und Kanus auf dem ruhigen See.

Schnell sind wir uns darüber einig, dass mindestens drei Tage die angemessene Zeit für diesen angenehmen Platz, „in the heart of Canada“ wie der Vermieter sagt, sind.

Sein „special“ für eine inzwischen eingetroffene Reisegruppe, Lieder von Neal Young und Leonhard Cohen zu singen und auf der Gitarre zu begleiten, nehmen wir als sehr passend in der abendlichen Sonne gern an…

…und gehen gern auf sein freundliches Angebot ein, den Sonnenuntergang auf dem Seeterrassen-Boot zu geniessen.

Freitagmorgen, 10. Juli 2015

Wir entschließen uns, weiter zu fahren und dafür den längeren Weg am nördlichen Ufer des Lake Superior entlang zu nehmen.

Damit unser Wunsch nach „Wildnis“ in Erfüllung geht, biegen wir, nachdem wir vorsorglich noch mal getankt haben, auf den Hwy 117/101 gen Norden Richtung Wawa ab.

Jetzt liegen 350 km Wald ohne menschliche Dauerbesiedlung, ohne Tankstelle und Werkstatt vor uns.

O.k. nicht ganz, denn nach 250 km finden wir den CG „Kathy Kitchen at the Gold Route Resort“ links neben der Straße.
Im Nachhinein wäre es vielleicht besser gewesen, weiterzufahren.

Runtergekommen und verwahrlost ist der Platz zwar absolut ruhig gelegen, aber für 35 Can. $ handelt es sich bei dieser Summe nach unserer bisherigen Erfahrung einfach nur um einen privaten „Sozialbeitrag“ für die älteren Besitzer, die mit der Ordnung dieses eigentlich herrlichen Fleckens inzwischen gänzlich überfordert zu sein scheinen.

Dafür fühlen sich die Squirlls bei uns richtig „Zuhause“.

We wish you guys a wild weekend!

9 Gedanken zu “Wilderness…

  1. Hej, Ihr Lieben, wieder ein schöner Reisebericht, aber – – – hallo? 7. bis 10. Juli? Wir schreiben hier den 4. August! Seid Ihr jetzt so überwältigt von Amiland, dass Ihr nicht mehr hinterher kommt mit der Berichterstattung? Oder was treibt Ihr in den letzten fast vier Wochen???
    Anyway, wir grüßen Euch herzlich aus der sommerlichen Schumannstraße!

    • Liebe Annette, lieber Udo,
      ja so ist das hier, es gibt einfach so unglaubliche Sonnenuntergänge, dass wir nicht zum „bloggen“ kommen, (um diese „Klüngelei“ mal nicht immer auf das schlechte Internet zu schieben).
      PS. Früher brauchte die Post auch lange
      Ganz liebe Grüße aus Mitchell

  2. Hallo Ihr Lieben,
    schöne Bilder; Ihr habt echt eine gute Zeit!!
    Und: natürlich seht Ihr jünger aus.
    Wir hier aber auch!
    Seht Ihr bloß nicht!
    Übernächstes Wochenende gehen wir übrigens segeln. Auf der Ostsee.
    Heike und Jürgen und Friedel auch. Da freuen wir uns drauf.
    Tut mir leid, Vero, wenn Reiner jetzt manchmal muffelig guckt!
    Das legt sich und es kann ja nicht immer nur eine Seite des Atlantiks neidisch sein, ok.?1

    Lieben Gruß
    Anja und Dietrich

    • Na klar, dass mit dem „wir sehen hier auch jünger aus“ geht bestimmt in Ordnung, aber das mit dem „Segeln auf der Ostsee“ nagt schon 😬
      …aber das ist „Jammern auf ganz hohem Niveau“
      Viele Grüße an die Crew und „immer ’ne Handbreit Wasser unterm Kiel“
      Liebe Grüße, Vero und ich

    • Hallo ihr Lieben, danke für das Kompliment.
      Das mit dem jünger aussehen ist ja toll! Wie gut, dass wir hier noch lange bleiben können.
      Liebe Grüße in die Heide.😘

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