German Snowbirds on Evacuation Routes…

Mittwoch, 19. November 2015

Keine Sorge, wir leben noch und es gibt trotz Regens derzeit auch keine Hurricane Warnung, aber tatsächlich Evacuation Routes.

Und es sieht ganz so aus, als ob wir zur Verjüngung des Snowbird-Altersschnitts, also der Winterbevölkerung Floridas in diesem Jahr erheblich beitragen. (Es werden allein aus Canada 4 Millionen Menschen höheren Altern zwischen November 2015 un April 2016 erwartet)

Wir lassen uns weiter Richtung Süden, auf die spanisch-englisch-afrikanische Vergangenheit Floridas ein und das geht nicht ohne Brücken. Denn hier gibt es viel Wasser!

Die Überquerung stellt für Vero immer wieder (nicht nur) eine fotografische Herausforderung dar…

Die Kingsley Plantation auf Fort George Island, noch zu Jacksonville gehörend, empfinden wir als einen ganz besonderen Ort:

Hier heiratete der weiße englische Plantagenbesitzer Zephaniah Kingsley eine seine schwarzen Sklavinnen, Anna Madgigine Jai Kingsley.

Ein besonderes Paar , deren Lebensgeschichte bei Wikipedia nachzulesen ist.

Welch ein Privileg ist es doch, in der heutigen Zeit leben zu dürfen und die zivilisatorischen Errungenschaften, so gering sie auch weltweit sein mögen, als reisende deutsche Weiße relativ gefahrlos zur Verfügung zu haben. Das lässt sich hier unter dem Eindruck des Lebens der Sklaven in den feuchten Feldern und Wäldern bei Jacksonville gut nachempfinden.

Wir lassen diesen historischen Ort hinter uns, gelangen über die wunderschöne Straße weiter nach Süden und landen am nächsten unglaublichen Ort:

Anastasia Statepark in der Nähe von St. Augustin ist einer dieser „schönsten“ US-Stateparks mit Campground in Radfahrentfernung (1 km) zum Atlantik, den wir, wegen seiner Attraktivität ist er häufig ausgebucht, vorzeitig reserviert haben. Für die Reiseplanung ist das eine Einschränkung, aber für den Wunsch nach Sicherheit ist es sehr angenehm.

Zwei Übernachtungen und ein wenig Ausruhen von den ungewohnten Erlebnissen mit unseren neuen amerikanischen Freunden tut sehr gut.

Wie es sich sowieso gut anfühlt, zwischen den Phasen des Reisens, des Kennenlernens, des Nachdenkens, immer wieder eine Zeit der Entspannung und des Ruhens einzulegen. Ein Rythmus, den wir erst lernen mussten und den wir immer wieder üben müssen.

Zumal, wenn dann auch noch kanadische Nachbarn eine Einladung zum vorabendlichen Drink aussprechen und der Strand zu einem Spaziergang einlädt.

Wir haben einen herrlichen Tag.

Freitag, 21. November 2015

Weil wir das Ruhen ernst genommen haben, bleibt uns für die Besichtigung der Historic Downtown von St. Augustin, der ältesten Stadt der USA, nur noch ein Vormittag Zeit, dann müssen wir weiter.

Dazu kommt, dass sich unser Hunger meldet.

Aus den zig „Burgerien“ suchen wir uns die Bunnerie aus, macht irgendwie den wohlschmeckendsten Eindruck.

Also gut, hat uns satt gemacht, aber Shake Shack in Manhattan ist bisher unschlagbar! Sowohl was die Qualität des Essens anbetrifft, als auch den Service…

Wir bedauern sehr, dass die Zeit gerade heute wie im Flug vergeht.

Schade, denn es würde sich lohnen, hier noch ein wenig tiefer in die so liebevoll aufbereitete Geschichte der Stadt mit ihren vielen bedeutenden Ecken, Häusern, Plätzen, Menschen einzutauchen.

Im Übrigen machen wir in Nordamerika generell die Erfahrung, eine Stadt, ein Haus, eine Sehenswürdigkeit, eine Geschichte ist immer so bedeutend, wie die Menschen, die sich für sie verantwortlich fühlen, sie schätzenswert empfinden und dementsprechend den Fremden die Möglichkeit bieten, sie kennenzulernen…

Abends bis ungefähr 6pm müssen wir unseren reservierten Platz im Blue Spring State Park eingenommen haben,

denn nach Sonnenuntergang werden die Parks geschlossen.

Die Fahrt dort hin und das ist immer wieder eine Überraschung, lässt uns das, was wir dann im State Park erleben können, nicht erwarten: Wir fahren durch ewig dieselben, meistens gleicht eine der anderen, Businessroads oder durch langweilige meilenlang geradeaus führende Highways mit landwirtschaftlicher Infrastruktur.

Hier erwartet uns dieser niedliche Kerl.

Dann, am nächsten Morgen geht’s zu den Manatees, eine nur hier in Florida vorkommende Art von bis zu 3 Meter langen Seelöwen,

die von den warmen Quellen des Blue Rivers angezogen werden und deshalb hier ihren gewöhnlichen Winteraufenthalt haben. Es kaum zu glauben, dass es diese Naturschutzgebiete hier tatsächlich gibt.

 

Wir sind leider nicht ganz zur richtigen Zeit hier und verpassen deshalb gleich zwei Möglichkeiten:
1. die Manatees sind noch nicht angekommen und 2. schwimmen dürfen wir auch nicht.

Wie der Ranger der versammelten Manatee-Fangemeinde in einem interessanten Vortrag erzählt, ist die Luft für die Tiere noch zu warm.
Sie lassen also noch auf sich warten und das Schwimmen im Wasser der Blue Springs ist für uns trotzdem seit dem 15. November verboten, weil die Manatees, wenn sie denn kommen, nicht durch schwimmende Menschen gestört werden sollen.

Nichts desto trotz, ein wunderschöner Tag zum Staunen und Bewundern:

Wann laufen wir schon mal über einen „Boardwalk“

quer durch den tropenähnlichen Wald bis zu den warmen Quellen des Blue Spring Rivers

und sehen unter anderem den Nadelnasenfisch und den weißen und den schwarzen Reiher.

Es wird, obwohl im Jahr immer später, der Winter ist offiziell schon längst nicht nur kalendarisch angekommen, immer wärmer und feuchter und insbesondere nachts nicht mehr kühl.

Wir sehnen uns mal wieder nach einer Klimaanlage… im Aufbau unseres Wohnmobils.

Air-Condition wanted!!!

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