Donnerstag, 3. Dezember bis Samstag, 12. Dezember 2015
Wir erreichen unser nächstes Ziel ohne Probleme,
Shell Creek Carefree Resort and RV Park, in Punta Gorda FL.
Ich will mich erinnern, dass der Liter Diesel „on Hwy“ momentan durchschnittlich 0,56 € kostet und so erheblich dazu beiträgt, dass wir mit unserem Budget trotz schlechtem €-Kurs zurecht kommen.
Die Angewohnheit, nach ca. 400-500 km zu tanken, so dass wir den Tank höchstens knapp halb leer fahren, haben wir auch hier im Osten beibehalten, obwohl es überall genügend Tankstellen gibt. Wir gehen auf „Nummer sicher“, da wir keinen Ersatzkanister dabei haben.
Diesen RV Park hat Vero schon vor einiger Zeit ausgesucht und gebucht. Sozusagen als Recreationpoint gegen Reisestress.
Wir haben eine Woche gebucht und um es gleich vorweg zu nehmen, um weitere drei Tage verlängert.
Die letzten Wochen waren wirklich sehr intensiv und forderten immer wieder aufs Neue unsere ganze Aufmerksamkeit.
Der Platz heißt nicht umsonst „Carefree“, also „sorglos“ in der deutschen Übersetzung. Hier wird nicht kontrolliert, ob wir schon alt genug für z.B. Alkoholgenuss sind, sondern ob wir mindestens 55 Jahre alt sind.
Ansonsten: Sorry, to young to live carefree!
Laufen ist nicht, aber es wird so ziemlich alles organisiert:
Tanzen, Quilten, Bingo spielen, Krafttraining, Wassergymnastik, Shuffleboard- und Poolbilliardspielen, Angeln, gemeinsames Essen, neue Gäste willkommen heißen und einbeziehen ins tägliche Miteinander.
Also besteht hier für uns die schwierigste Aufgabe darin, nicht zu überpacen und nur dass zu tun, woran wir wirklich Spaß haben!
Wenn auch schon eine etwas ältere, trotzdem aber wunderschöne Anlage, in der wir die „Seniorität“ gut haben können.
Dieser Pool und dieser Jacuzzi, jeden Morgen und Abend, einfach herrlich. Die Wassertemperatur, es ist kaum zu glauben, beträgt im Pool schon 85° F, immerhin mehr als 29° C. Das verführt die Gäste dazu, sich lange unterhaltend im Pool aufzuhalten.
Wir treffen ohne besondere Anstrengungen, mit nur einem freundlichen „Hi, how are you doing today?“, auf interessante Menschen aus Pennsylvania,
Bea und Richard, er bereits 82 jähriger Farmer, ein ausgesprochen nettes Paar, das seit nunmehr 25 Jahren den Winter hier in Florida verbringt.
Richard lädt uns auf sein Boot ein und als kundiger Creekfahrer bringt er uns den Fluss,
den Shell Creek,
mit seinen Alligatorliege-und Turtlessprungplätzen, sehr intensiv nahe.
Ein außergewöhnliches Flusserlebnis, dass mit einem Geschenk, dem frischesten Fischfilet der Welt endet. Ich habe jedenfalls noch kein Filet gegessen, das dem lebenden Fisch aus dem Körper geschnitten wurde.
Wie schrieb Ed mir so schön: „Shuffleboard, that’s for old Geezers. In case you are not familiar with that word- it means an old man who is cranky and eccentric. You are neither…“
Ich weiß nicht, vielleicht bin ich doch an old Geezer, wenn es mir so viel Spaß macht?
Jeden Morgen treffen sich 10-15 Leute pünktlich um 9:30 für zwei Stunden harte Arbeit.
OK. Die Jungs und Mädels hier sind schon irgendwie fast an der Grenze zum Geezer, aber sie spielen echt ambitioniert und während ich dieser Sportart, die mit Curling viel gemein hat, nachgehe, ist Vero in der Recreationhall bei der Quiltinggruppe gelandet.
Sie trifft sich dort mit anderen Frauen, die unter der Anleitung von Sally Quiltdecken für eine in der Nähe befindliche Kirchengemeinde herstellen.
Es entstehen hier in ehrenamtlicher Arbeit wunderschöne Geschenke für Menschen, die solche wärmenden Decken gut gebrauchen können.
So kommt es dazu, dass Vero eine Einladung zum Tanzen erhält und wir am Abend mit Sally und ihrem Mann David zusammen sitzen, viel lachen und kurzweilige Stunden mit Tanz und Gespräch verbringen.
Um Punkt 10:00 pm ist mit der Nationalhymne von Canada und mit dem Lied „God Bless America“ der Abend beendet. „Also so ist das hier…“
Die Konsequenz eines solchen kommunikativen Abends: Wir sind bei Sally und David aus Wisconsin zu einer Lunchfete am Samstag zwischen 3 und 6 pm, zusammen mit drei weiteren Paaren, eingeladen.
Voraussetzung dafür ist, dass alle Gäste etwas zu essen mitbringen.
Vero hat alles im Griff: von uns gibt es Zaziki, Zucchinipuffer und gebackene Paprika…
Sind ganz schön aufgeregt… und merken, es gibt ein echt amerikanisches Büffet:
Hotdogs oder smoked Sausages mit Kechup, Senf und Rellish, Sauerkraut, Kartoffelsalat, rote Bohnen mit BBQ-Sauce,
jede Menge Süßkram und vorweg frisches Gemüse (Möhren, Paprika, Staudensellerie) mit Kartoffelchips… dazu ganz viel Eistee oder Säfte zu trinken.
Wie gesagt – all inclusive.
War eine gute Erfahrung, mal mitzubekommen, wie Snowbirds in Florida so den Winter verbringen –
aber wir fahren weiter…
… we need the adventure!
Hi Besties,
wir wollen möglichst viele interessante Eindrücke bekommen und da können wir uns ja ruhig mal ein bisschen älter machen. 🤓
Vero und ich
Hey Ihr beiden, is ja unglaublich.
Mir fehlen die Worte.Und ich freue mich für euch weiter so und bleibt Gesund.
Liebe Grüße von Olli und Laure
Hi Laure und Olli,
weiter atmen…
Aber Du hast recht, manchmal stockt mir vor lauter Überraschung selbst der Atem.
Ganz liebe Grüße ins neue Jahr
Vero und ich
Ich bin begeistert ; so viel Gemeinsames ist doch wunderbar. Besser kann man diese Seite von
Amerika sicher nicht kennenlernern. Viel Spass und Glück bei eueren weiteren adventures wünscht
euch Alfred aus Bielefeld.
Liebe Theresa, lieber Bruder,
Wir hoffen, dass Ihr gut im Neuen Jahr gelandet seid. Haben schon mal über Skype versucht, Euch zu erreichen. Wir bleiben dran.
…und danke für Eure lieben Wünsche
Vero und ich
„Carefree“ – da habt ihr ja Glück gehabt, dass sie nicht euer biologisches Alter zugrunde gelegt haben.🙂