Den gestrigen Tag lassen wir mal als 1. Strandtag in unsere Berichterstattung einfließen.
Das ist wirklich mehr als „gut gemeint“.
Denn die von uns herbeigesehnte Südküste Spaniens rund um Marbella wollen wir eigentlich mal ganz schnell vergessen.
Sie ist mehr als unmöglich, sie ist bar jeglicher Natur, einfach nur von hunderttausenden Immobilienhaien, „Eigentums-Sozialwohnungsappartmentbesitzern“ dicht an dicht besetzt, in die Breite und in die Höhe und damit zerstört worden.
Entsprechend sah es auf dem Campingplatz aus, den wir 100 m hinter dem Strand und der dazwischen liegenden autobahnähnlichen A 7 fanden. Riesig, eng, schrebengartenähnlich.
Aber nun zu heute: GIBRALTAR!
Ich kann wohl sagen, der nächste Höhepunkt unserer Reise. Auf einmal ist er da, dieser riesige Felsen, wohl besser Berg, beeindruckend aufragend aus dem ansonsten platten Küstenstreifen.
Monumental, dass wollten sich die Engländer nicht entgehen lassen, sie brauchten wohl unbedingt noch einen Berg, wir auch:
Unser Navi führt uns direkt an die Grenze zu einem riesigen, aber fast leeren palmigen Parkstreifen des riesigen Yachthafens, auf dem wir bis morgen bleiben können.
Fahrräder runter und rein ins Getümmel, hier wollen offensichtlich alle Menschen über die Grenze, Fußgänger, Motorroller, Autos und wir als Fahrradfahrer, die sich in die Autospur zur Passkontrolle einfädeln müssen. Es wird immer drängelnder, enger, „wollen wir nicht den Busnehmender?“. Wir trauen uns, teilweise die Fußgängerwege nutzend, weiter. Genau, „look left“ steht immer noch an den Fußgängerampeln, als wenn die Autos immer noch linksverkehrig führen, tun sie aber nicht mehr.
Bevor wir tatsächlich inmitten einer englischen Kleinstadt mit „mainroad“ ankommen, müssen wir erstens die ampel- und schrankenbegrenzte Start-und Landebahn des Airports überqueren (Achtung, Flugzeug von rechts!), die Fahrräder neigen sich wegen des starken östlichen Windes wirklich schräg zur Seite. Und zweitens ohne Räder durch zwei Tunnel die nördliche Bastion der Gibraltarmauern durchschreiten, um auf dem „Casematsplace“ anzukommen.
Ansonsten british, british und noch mal british:
english food and drinks, english money, english spoken, british people everywhere
und (wie auf Helgoland) ein Schnapsladen, Elektronicshop und eine Parfümerieboutique nacheinander und letztendlich am südlichen Bastionstor von 1886 auf dem dortigen Cemetry englischer Helden die unvermeidlichen Affen, viel geknipst und erdnussverwöhnt.
Wir müssen also gar nicht mit der „Cablecar“, der Seilbahn oder mit dem Taxi fahren oder gar eine geführte Wanderung auf den Berg machen, um sie zu Gesicht zu bekommen. Lieber in einem der Pubs einen unenglischen Lavazza-Kaffee trinken und ein um so typischeres Chicken-Pie essen.
Und um stilvoll zu bleiben, gibt es jetzt internationales Essen, zwei Stunden später und zurück im Wohnmobil, „Heinz baked beans“ with greek cheese, french bread toasted and salted, und na ja, a little bit spanish, red wine of Rioja.
Bis bald, see you, a‘ luego…. sind ja wohl in Spanien.