Hier zu sein ist einfach…

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Wir sind, wie in den letzten Jahren auch, von herrlichstem Sonnenschein, blühender Wiese, ebensolchen Apfelbäumen und einem freundlichen Herrn Aberle, schwäbisch „schwätzend“ so empfangen worden, wie wir es uns vorgestellt haben.

imageDer Platz Nr.12 mit Ausblick in den Frühling lässt uns wünschen, mehr als einen Tag hier bleiben zu wollen, und so machen wir es!

imageTreiben lassen ist angesagt und unfassbar, im Zentrum Wutöschingens, dem Hauptort, der 2 km entfernt liegt, spielen Willi, Enzo, Rainer (gebürtig aus Hameln) und andere direkt unter einem prachtvollen Lindenbaum und wie sinnfällig, neben dem örtlichen Altenheim, Boule, und ich auch!

SCHNITT

Es regnet seit Stunden (Gottseidank in der Nacht) mal wieder Reiskörner aufs Dach, ich wache auf und schaue aus meinem Alkoven-Guckloch,

imagedie Farben draußen extrem intensiv, es ist fünf vor zehn, die Degernauer Zwiebelturmglocke auf dem Hügel nebenan ruft zum Sonntag… mein Himmelreich ist mein Bett.

imageIch vergaß, die Vögel zwitschern. Ich hätte sie fast überhört, so ruhig ist es…

Und jetzt? Es fehlt an gar nichts! Es passt!

Jetzt ist es halb zwölf und das Tablet gibt gleich den „Saft“geist auf, muss also an die Steckdose, gute Gelegenheit, darüber nachzudenken, was jetzt dran ist.

imageAch ja, bevor ich’s vergesse: Danke, Tina, für die schönen Stunden bei euch, ganz viel Glück mit eurem wunderschönen neuen Zuhause und viele Grüße an Max und Tim. Nächstes Mal spiel ich wieder Schach gegen Euch, dann verliere ich bestimmt!

Immer noch Reiskörner…

Kurswechsel

Nachdem wir verglichen haben, welche Route für unseren Weg nach Baden-Württemberg wohl die beste ist, entschlossen wir uns, trotz Mautpflicht, über Genf durch die Schweiz zu fahren und nicht weiter von einem Kreisverkehr zum nächsten über Lyon, Bourg en Bresse und Belfort.

Wir wollen endlich mal wieder Autobahn fahren!!!

imageIrgendwie führte uns das Navi dann erst einmal „liebenswerterweise“ links der Rhone nach Norden:

imageeine zwar kurvige, aber landschaftlich sehr attraktive Route, die wir kurz vor Valence verließen, um dort erstens zu frühstücken, zweitens den Fluss zu überqueren und drittens in Richtung französische Jura, durch dichte Wallnussbaumplantagen, auf Grenoble zuzuhalten.

imageMeine „Copilotin“ nutzte die Zeit nicht nur für’s Stricken, sondern analysierte fachgerecht den unter Berücksichtigung unserer Gesamtstrecke am besten geeigneten Übernachtungsplatz.

Brav stellte ich die Koordinaten unseres Tom-Tom’s auf N 45 Grad 54′ 17″ und O 5 Grad 57′ 32″, und prompt landeten wir weitab jeglicher städtischer Infrastruktur auf:

imageeiner Straußenfarm mit Nebenerwerb (WoMoStellplätze).

imageEin Erlebnis der besonderen Art, zumal in einem Hofladen in der Scheune (Boutique!) diverse Straußenprodukte und auch Weine zu erstehen waren, deren Preis beim Kauf mit der SP-Gebühr von 5 € verrechnet wurden, also:

imageeine Flasche Wein 6 € und schon war die Gebühr inklusive!

imageDas war’s dann schon f(ast)ür heute, alles Weitere siehe Bilder.

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Unverhofft…

na, wo sind wir wohl gelandet?

imageOui! „Sur le Pont, d‘ Avignon…“

Wir sind tatsächlich in Frankreich, nämlich in Avignon an der Rhone, stehen aber auf dem Stellplatz zwischen lauter (im doppelten Wortsinn) italienischen Wohnmobilisten.

imageMit einem spätnachmittaglichen Spaziergang durch diese herrlich alte, ehemals bestimmt verdammt reiche, von einer wahnsinnigen Mauer beschützten, alten Stadt,

imagebelohnen wir uns für wieder mehr als 300 km Fahrt, unter anderem durch die westliche Provence, die „Petit Carmarque“ bei La Grand Motte und Montpellier.

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imageDiese Region verdient noch viel mehr Aufmerksamkeit, als wir ihr bisher und auch heute wieder zuteil werden ließen. Wir sehen uns bestimmt wieder.

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imageErwähnenswert für heute ist auf jeden Fall noch die einsame Sängerin, die ihre für den Geldfluss gezielt ausgewählten, berührenden Opernarien mitten auf dem historisch bedeutsamen Platz vor der erhebenden Kulisse des Palais du Pape, nur begleitet durch das Orchester aus ihrem kofferradioähnlichen Wiedergabegerät, mutig zu Gehör brachte.

imageAnschließend widmet sich nun der Fahrer seiner nach langer Arbeit verdienten Ruhe mit einem ersten Rosè und unterhält die geneigte LeserInnenschaft mit mehr oder weniger Unterhaltsamem.

imageWährenddessen hört er den Knobi für die Pastasauße in der Pfanne brutzeln und kann sich darauf verlassen, dass seine „Ruhezeit“ (vor der nächsten Fahrphase) also erst morgen früh endet. Wie angenehm.

Mit anderen Worten: wenn ich fahre, muss ich nicht „haushalten“.

imageIm Übrigen fahre ich sehr gerne!

 

Von Benicarló nach Capmany

…keine Ahnung wovon ich rede?

imagena, erstmal von einem knallvollen Campingplatz, auf dem wir diese Nacht verbrachten, dessen Namen ich hier lieber nicht veröffentliche, weil wegen mit „Vollprollbesatzung“

imageund dann von 476 km (fast) mautfreier Autobahn durch Spanien, von Süd nach Nord,

imagemehr oder weniger an der Mittelmeerküste entlang, mit Osterausflugsverkehr, ohne LKW‘ s, vorbei an den Großstädten Tarragona und Barcelona

imageund nicht zuletzt ein Stück in Begleitung des legendären Ebrotales, in mehr oder weniger schwindelerregenden Höhen.

imageHaben wir heute echt hinter uns gebracht!

…und dann einmal nicht aufgepasst, mich zu sehr auf unser Navi verlassen, und schon standen wir vor einer PEAGE-Mautstelle auf der AP 7 und mussten nach 36 km vierspuriger  Privatautobahen 4,75 Euro abdrücken bzw. einwerfen (in den Automaten). Egal, wir haben die längste Fahrstrecke eines Tages während der letzten 3 Monate geschafft, das zählt.

Was gibt es sonst noch?

imageHabe heute auf den Campingplatz in Capmany, unserem Schlafplatz für heute, dem ersten Dänen boulemäßig das Abendbrot versaut.

Er verschwand jedenfalls ziemlich geknickt in seinem Wohnwagen.

imageJetzt ist es 22:56 Uhr, Annette und Udo kriegen ’nen Extragedanken nach Herford geschickt, sie haben unseren Rasen (geburtstagsgeschenkemäßig) gemäht. Danke

Wollreise über „Blaumeise“ und andere Ereignisse

18.04.

Heute hat meine Liebste, die jeden Tag jünger aussieht, Geburtstag und spontan haben wir uns entschlossen, doch nicht „zuhause“ zu essen, sondern die Kochkünste von David, dem Pizzabäcker im Pizzeria-Café des Campings in Anspruch zu nehmen.image

imageIn der warmen Nacht fand unser rosè und rote Wein den Weg über den Strand zu unserem Bett.20140413_202010Aber jetzt, am nächsten Morgen gehts heimwärts, aber glaubt bloß nicht einfach so!image

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imageAlles ist zeitlich, will sagen „pullover- oder jackengenau“ mittels http://www.ravelry.com, IPad-Kalender und Goole-Maps durchgeplant.

Unsere Stellplatzstationen dienen nämlich einem übergeordneten, sozusagen strategischem Ziel, besser gesagt, Zielen.
Wollevorrat wird jetzt weltweit angelegt. Da kann ich schon froh sein, dass Vero im Moment nur mit Deutschland plant:
Also konkret, die Stä(d)tte(n) unserer jeweiligen Aufenthalte heißen „Strickpunkt“ in Murnau, „Wollmeise“ (wozu ich immer Blaumeise sage) in Pfaffenhofen, „Mercerie“ in München und „Umgarnt“ in Coburg. So weit sind wir im Moment.
Ihr seht, für mich gibt es also diverse neue „Café-Erlebnisse“ der zeitung- und bücherlesenden Art, die ich sehr und in Ruhe genießen werde.
Ach ja und bestimmt die eine oder andere Wolleverkäuferin, die völlig überflüssiger Weise Mitleid mit mir heucheln wird, mir einen extra für männliche „Zwangsbegleiter“ in der Ecke stehenden Besuchersessel und wenns hoch kommt, mit verständnisvollem Lächeln „Zeitvertreib-Entschuldigungs-Kaffee“ anbieten wird. Getreu dem unausgesprochenen Motto: „Bitte lassen sie ihre Frau noch ein bißchen hier, das hilft mir!“
Nebenbei sei bemerkt, dass Vero die Ziele:
– Degernau mit dem dortigen Wohnmobilstellplatz von Fam. Abel (siehe das Bild mit blühenden Gräsern in einem unserer ersten Beiträge),DSCN3106– München mit unserem Besuch bei Ute und Rainer und
– Dorf in der Schweiz, wo wir Tina, Holger, Max und Tim besuchen wollen, .
auch noch passgenau „eingestrickt“ bekommen hat!
…und dass, obwohl ihr der 1.Mai, an dem alle Wollegeschäfte geschlossen haben, fehlt.

28 Grad…

Wofür brauchen wir das Meer, wenn es einen solch geilen Pool gibt?imageDie frischen 18 Grad Wassertemperatur gleicht die Sonne mit 10 Grad mehr Luftwärme wieder aus und das ist ideal.imageAlso morgens nach dem Aufstehen, mittags vor und um fünf nach dem Boule eine „Frischeexplosion“ für Körper und Geist.imageAber wir wollen natürlich nicht größenwahnsinnig werden: ohne das Meer mit seinem ewigen Rauschen (und nicht zu vergessen, seiner feucht-salzigen Luft, die Veros Haut einfach gut tut) wäre unser Genuss nicht vollständig.imageJetzt sind’s noch zwei Tage, dann packen wir ein und fahren für dieses Mal konsequent nach Norden.
Das macht schon wehmütig…
O.K., genießen wir unsere vierzehntägige Nordtour in den mitteleuropäischen Frühling, so lässt es sich gut erklären…

vor Ostern

SAMSUNGHeute morgen ist Markttreiben in Oliva, mitten auf der schattigen Promenade.FahrradbilderDa müssen wir unbedingt hin. Rad unter den Hintern:Oliva MarktDie Erdbeeren sind inzwischen viel süßer als noch im Februar und auch an den saftigen Orangen, der langgezogenen grünen Paprika, den sooo geschmackvollen Tomaten können wir nicht dran vorbei.Kürzlich aktualisiert2„Nehmt doch euer Frühstück in der kleinen Markthalle ein!“ sagt uns unser Magen.

Also Fahrräder abgestellt und obwohl’s voll ist, weiß die Marktfrau auch noch welchen Belag wir auf unsere Tostadas wollen, na klar…und die üblichen Kaffees dazu.

Wirklich zuvorkommend, die Menschen um uns herum, aber wir sind ja auch sehr freundlich, weil gut gelaunt!

So bedingt sich das gegenseitig…
Wir finden draußen ein Plätzchen und können so das vorösterliche Treiben in der Stadt hautnah erleben.SAMSUNGWelche Bedeutung wohl diese getrockneten, „künstlerisch“ gestalteten Palmzweige haben? Kitschig finden wir sie, aber vielleicht denken das Spanier über unsere Ostersträuße auch?
Zurück in unserem „Frühlingszuhause“ bereiten wir uns auf einen neuen entspannten „Treiben lassen“ Tag vor:
– Buch rausholen (Anonymus, „Im Namen der Ehre“)
– Wolle und Nadeln zurecht legen
– Campingstühle mit unseren Stranddecken abdecken
– Kaffeetassen auffüllen
– „Kas Limon“ in den Kühlschrank packen
– Brillen nicht vergessenSpanien 20144und nicht zuletzt: Beine hochlegenlangsam wegdösen, wieder aufwachen, weiterlesen oder stricken,
zwischendurch ein bißchen quatschen und planen…
Eine (angenehme) Störung:
Gerd bringt uns seinen USB-Stick mit vielen verschiedenen Wandervorschlägen an der Costa Blanca vorbei. Mal sehen, ob wir davon noch etwas in Angriff nehmen werden.SAMSUNGNachmittags Boule spielenKürzlich aktualisiertanschließend nach dem Duschen einen gemeinsamen Spaziergang am kilometerlangen Strand hin und zurück.
Inzwischen sieht man am langen Strand zwischen Wasser- und Sandkante hunderte von Bienen langsam verrecken. Die jetzt gespritzten Orangenbäume geben ihr Gift weiter und die Bienen entscheiden sich offensichtlich lieber für einen schnellen Tod im Meer.

Das ist die Kehrseite der so gut schmeckenden Orangen.20140411_202337Da braut sich was zusammen?

 

Wiedersehen

Oliva zum Zweiten…

Bei unserer Ankunft nachmittags in Oliva herzlicher Empfang in der Rezeption des Campingplatzes und auf der „Boulestrecke“.

Das hat uns natürlich sehr gefreut.20140409_194854Also, alles bestens, haben uns mit einem „Mercadona“- (spanische Supermarktkette) Einkauf auf unsere nächsten Tage auf dem Kiko-Camping vorbereitet und uns in Ruhe einen schönen Standplatz ausgesucht.20140407_104112Vero hat mich mit KAS-Limon, meiner Lieblingslimo in der Wärme und frischen Madeleines (Gebäck in Ermangelung meiner geliebten portugiesischen Bolos d’Arrozz) versorgt.image20140406_142242Es ist inzwischen warm, wirklich warm geworden, so dass uns die Markise tagsüber kühl und abends warm hält.
Kann sogar schon im Mittelmeer ein gepflegtes, extrem abkühlendes Bad nehmen, herrlich.20140406_115916Ansonsten fühlen wir uns so, wie wir es uns gewünscht und es erwartet haben: sehr wohl.
Unser Blick ist immer mal wieder, ob wir es wollen oder nicht, inzwischen aber auch auf unsere Rückfahrt gerichtet.

Was machen wir eigentlIch, wenn wir wieder zuhause sind?
O.k. noch nicht wirklich darüber nachdenken, beziehungsweise nicht darüber schreiben, manches ist doch nicht fur den Blog geeignet, weil privat oder noch nicht ausgegoren.20140411_20225620140409_135239Jetzt gehts erst einmal zum Strand, dort weht wenigstens ein kleines Lüftchen und die Wärme lässt sich jetzt um halb eins dort besser aushalten. Und um drei, na was wohl?
Die „Abenteuer“ sind logischerweise fürs Erste zurückgestellt, also wird Boule gespielt und gestrickt…

auf Abwegen

The route after…

relativ früh am Morgen, also so gegen 11, verlassen wir den Stellplatz von Sevilla bei rythmischen, aber gottseidank nicht kalten Regenschauern, die es notwendig machen, uns von den Intervallen des Scheibenwischers immer mal wieder stören zu lassen.

Wir sind in erster Linie aber froh über unseren Entschluss, das schlechte Wetter für’s Fahren zu nutzen und uns nicht von einem weiteren Tag durch das verregnete Sevilla die geheimnisvollen und beeindruckenden Erinnerungen der Dunkelheit des gestrigen Abends „verwässern“ zu lassen.

imageSo vergeht die Zeit durch den Regen mit Fahren, Tanken umd Einkaufen und dem spontan gefassten Entschluss, einen Umweg nach Südosten, ans Mittelmeer Richtung Vera, zum dortigen Wohnmobilpark „Oasis al mar“, den Vero schon zuhause im Netz ausfindig gemacht hat, zu fahren.

imageWir hätten es fast bereut, nicht wegen der verwegenen, brutal karg-felsigen Einöde der Gebirgslandschaft in der „Desierto de Tabernas“, die ganz offensichtlich nicht nur uns als Filmkulisse für klassische Western wie geschaffen vorkam.

imageGleich zwei „Hollywood“-Studiogelände, in denen tatsächlich amerikanische „Cowboy- und Indianermärchen“ gedreht wurden und werden, werben großplakatig um busreisende neugierige Gruppenreisende, die sich den Flair des Westernabenteuers gegen cash vorspielen lassen.

image Staubbedeckter, kakteenbestandener Parkraum steht in ausreichendem Maße zur Verfügung.

Aber Häme beiseite, die Landschaft macht Eindruck, nicht durch Liebliches und Erquickendes, sondern im Gegenteil, durch beängstigende Leere, Eintönigkeit und Weite, deren Grenze nur dadurch wahrzunehmen ist, dass nicht der Horizent auftaucht, sondern die Horizonte, die sich aus den Gipfelkanten verschiedenster, aber trotzdem gleichförmiger, Bergrücken zusammensetzen.

image image So stellen wir uns vor, muss es möglicherweise auch in New Mexico aussehen und denken dabei an Erna und Manfred, die sich für mindestens eine Woche an den Rio Grande verabschiedet haben… image Wir jedenfalls hätten es fast bereut, hierher gefahren zu sein, weil die Zufahrtsstraße kurz vor unserem Ziel, die offiziell gesperrt war (aber was heißt das schon in Spanien), unter anderem ein Schutthaufen auf der Straße sollte das wohl symbolisieren, für mich als eine Herausforderung erschien, sie trotzdem zu meistern.

Das wäre wegen meiner unerschütterlichen „Fahrkünste“ durch lockersten Sand neben der eigentlichen, wie gesagt, offiziell gesperrten, Straße fast schief gegangen.

Irgendwann bewirkte Veros hartnäckige Widerrede, dass sich meine Grossartigkeit in Kleinmütigkeit verwandelte und ich sie bat, mir beim Wenden behilflich zu sein.

Schweißtriefend, natürlich nur wegen der Peinlichkeit des Eingeständnisses meines Fehlers und nicht wegen meiner Befürchtung, jeden Moment stecken zu bleiben, standen wir nach unendlichen Minuten wieder auf der befestigten Straße vor dem „Gesperrt“-Schild.

Wenn der Regen nicht 10 km vorher endgültig vorbei gewesen wäre, wer weiß? Die Lust auf einen längeren Aufenthalt auf dem WoMo Park Oasis la Mar verging uns wohl eher wegen des geschilderten Ereignisses denn wegen der Abgelegenheit des Stellplatzes, 2 km vom Strand entfernt und 7 km vom nächsten Ort.

imageVielleicht aber auch, weil dazu kam, dass wir diesen Platz mit unserem eigentlichen Ziel, dem Kiko-Camping Oliva, verglichen und dadurch einfach nur enttäuscht waren.

Am Boulespielen mit Chris aus Stuttgart kann es jedenfalls nicht gelegen haben. Er gab sich alle Mühe, musste sich aber nach drei Spielen jedesmal geschlagen geben und lud mich trotzdem zu einem kühlen Bier zu sich an den Wagen ein.

Wirklich großzügig!

…und es verzaubert Dich

Sevilla bei Mond- und sonstigem Licht

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Du denkst nicht mehr, es schaltet sich einfach ab, wenn du in diese Stadt kommst. Du fühlst nur noch mit allen Sinnen.
Alles richtig gemacht!20140401_181757

Es ist trocken und wir sind nach gut 250 km in unserer alten Zeitzone (Greenwich +1) auf einem am Hafenkanal gelegenen Wohnmobilstellplatz angekommen, die Fahrräder aktiviert und landen eine Viertelstunde später, tatsächlich die ganze Strecke auf Fahrradwegen vor dem brandenden Autoverkehr der die Innenstadt umschließenden sechsspurigen Prachtstraße geschützt, am Plaza de Jerez mitten in dieser einzigartigen Atmosphäre.DSCN2359Wir haben in den letzten beiden Monaten viele schöne Orte gesehen, aber hier umfängt uns eine Aura, die mit nichts zu vergleichen ist:DSCN2401 DSCN2403 DSCN2421 20140401_212555Die einzigartigen Blickfänge, Laute und Düfte im pulsierenden Leben dieser Stadt lassen die uns zur Verfügung stehenden Sinne immer wieder ungläubig erstaunen.20140401_212823Die zahllosen Ensembles der prachtvollen, hunderte von Jahren alten, Respekt einflössenden Gebäude, dass durch sie und ihr Umfeld entstehende herrliche Farbenspiel betört die Augen, sogar noch in der Dunkelheit, die keine ist, weil sie überall und immer wieder durch kunstvolle Belichtung unterbrochen wird und ihre Ziele ins beeindruckende Licht setzt.20140401_213133– die gut gelaunten flanierenden, draußen bei Wein und gutem Essen sitzenden Menschen aller Nationalitäten mischen sich mit vielen Einheimischen.20140401_18495220140401_205640Gaukler, Pferdekutschenlenker und Musikanten nutzen die nächtliche Stadt auf ihre Weise als Einnahmequelle.20140401_184919Die verliebten Gitarrenmelodien lassen uns genauso innehalten, wie die von mindestens achzig – hundert jungen Menschen im verzögerten Marschschritt gespielten langsamen getragenen Trommel- und Trompetenmarschklängen, denen unsere Ohren am Ufer des Guadalquivir lauschen. 20140401_215957Sie üben für die großen Prozessionen der bevorstehenden Semana Santa (der Osterwoche) in Sevilla.20140401_212727Wir haben uns die Tapas, die wir im Duft von Orangenblüten vor den prachtvollen Straßenrestaurants genießen, unterbrochen durch einen Spaziergang, regenbeleidigt, verdient,20140401_182538die Patatas Bravas con Mojo, die Fleischbällchen in geschmackvollem Dipp, die gebackenen Calamares, die Paella marisco, die Tortillitas de Gamba und natürlich den Tinto, der alles begleitet, bevor ein Cortado für mich die Zunge endgültig zufrieden stellt.20140401_210750Als wir um halb elf die bellenden Hunde vor dem Eingangstor des WoMo-Stellplatzes vorsichtig hinter uns haben, können wir die nackte Flutlichtöde der umzäunten und betonierten Realität nur schwer ertragen.20140401_212920Aber vielleicht lassen wir uns morgen noch einmal von dieser besonderen Stadt einfangen…