…it never rains in Southern California!

Donnerstag/ Freitag, 10./ 11. März 2016

Manchmal wissen wir die Namen und die örtlichen Verhältnisse der Campgrounds schon nicht mehr, auf denen wir in den vielen Monaten übernachtet haben.

Die beiden Übernachtungen im Saddle Mountain RV Park in Tonopah AZ würden dazu gehören, wenn wir nicht Joice und Bud aus Washington State getroffen hätten.

Eigentlich nur eine kurze Story, wo kommt Ihr her, wie geht es Euch, das übliche halt…
Aber am Morgen, als wir unseren Robel zur Abfahrt bereit machen, schenken Sie uns, wie aus heiterem Himmel, zum Abschied frischen, tiefgefrorenen Alaska-Lachs, den ihnen ihr Sohn, der in Alaska für eine Seafoodfirma arbeitet, mit auf die Reise gegeben hat.

Solch ein Erlebnis bringt unser Gefühl und unser Gehirn offensichtlich sehr schnell „auf den Plan“, unsere Synapsen finden wie ein Puzzle schnell zueinander, die Bilder der Beiden mit ihrem Lachs in den Händen, unsere erste Verblüffung darüber, „was die denn wohl von uns wollen“, und unsere Freude über das Geschenk heißt eben brainmäßig zusammengefasst zukünftig „Saddle Mountain RV Park, Tonopah“, direkt hinter Phoenix AZ.
Am Abend mundet uns der Lachs mit Spaghetti con Ajo und Bruscetta als Starter. Dazu passt der schön gekühlte Chardonnay aus der „Tüte“!

Samstag, 12. März 2016

Dass wir dann Quartzsite AZ nicht mehr so viel Aufmerksamkeit schenken, liegt wohl daran, dass dieser eigentlich mit tausenden Motorhomes, RV’s und Trailers im Winter voll gestopfte Ort, wir haben ja auch schon März, inzwischen reichlich leer gefegt ist.

Die meisten „Nordlichter“ oder wie sie hier heißen „Snowbirds“ sind wohl schon wieder auf dem Heimweg in ihre nördlichen Heimatstaaten…

Sonntag, 13. März 2016

Die Interstate 10 ist unsere einzige Möglichkeit weiter Richtung Westen zu kommen.

…und schon sind wir in California!

Beim Schild „Joshua Tree National Park“ weist uns unser TomTom den Weg nach Norden in die Berge.

Die nächsten Hightlights unserer Reise kündigen sich in der kargen Wüsten- und Berglandschaft an.

„Cottonwood Springs RV Park“ ist nach 30 km auf gut 1000 m Höhe unser heutiger Schlafplatz.

Wer in dieser Ruhe und später dann ungestörten Dunkelheit keine Lust auf Sterne spürt, um sich anschließend wohlig ins Bett zu verkriechen, will nicht wissen, wie schön es in der Umgebung unseres Planeten ist.

Montag/ Dienstag, 14./ 15. März 2016

Wir sind für unsere Verhältnisse früh auf, um bei den Jumbo Rocks erfolgreich unseren nächsten Stellplatz nach dem Prinzip „First come – First serve“ zu ergattern.

Es sind zwischen 50 und 60 km durch, na ja, Wahnsinns-Nationalpark-Landschaft eben, als wir den Cholla Cactus Garden am Wegrand erreichen.

Kakteen, die ihre Pracht in diesen Tagen scheinbar nur für uns zu erkennen geben. Zuerst die Massen, die in der schon recht warmen Sonne ihre frischen Triebe gen Himmel recken.

Dann nähern wir uns langsam und ehrfürchtig den einsamen, eigentlich das ganze Jahr über leicht zu missachtenden, unscheinbaren Exemplaren. Ihre Blüten grinsen uns verlockend an, als wenn sie, mit wem auch immer, flirten wollen.

Und? Sie bekommen unsere volle Aufmerksamkeit…

Kaum zu glauben, dass sie das ganze Jahr über so, sich fast jägermäßig kakifarben unauffällig versteckend, vor sich hin stacheln.
Dann kommen wir, na ja, wahrscheinlich nach ein paar Tagen des Frühlingsregnens, und schon öffnen sie sich und zeigen sich elegant gekleidet in hauchzartem Rosa behutet, modenschaumäßig.

Endlich auch die ersten Joshua Trees,  den Yukapalmen nicht unähnlich, nur viel größer!
Sie setzen hier erstmals, sich langsam die Landschaft erobernd, ein Zeichen, wer hier das Sagen hat! Damit sind sie nicht zu Unrecht die Namensgeber dieses Nationalparks.

Wir haben im Jumbo Rocks Campground nach zweistündiger „Atemlosstauntour“ gegen 12 Uhr mittags „unsere“ Site Nr. 80 ausgesucht, mit dem Reservierungsschild gekennzeichnet und unsere Gebühr in den Briefkasten geworfen.

Die Sonne begrüßt uns standesgemäß, wie es sich für unser Reisemotto gehört, vom ewig blauen Himmel.

Diese unumstößlichen Brocken direkt vor unserer Nase sind faszinierend. Diese gelassen daliegenden Formen, dieser intensive Ockerfarbton und die sich aus beiden mittels der Sonne ergebenden Schattenspiele. So etwas haben wir noch nie gesehen.
Aber wie auch, wenn unser felsiger Verwöhnhorizont eher von den Externsteinen in Lippe geprägt ist.

Dass es uns auch hier wieder einfach nur gut geht, versteht sich zwar, aber doch nicht von selbst, denn uns ist schon klar, dass das hier gerade die ungewöhnlichste Reise unseres Lebens ist.

Viel Lesen, Bouletraining, eine Wanderung durch Felsengemälde, Quilt nähen,

Bilder von der Kamera und den Smartphones auf den PC rüberladen, zwischendrin ein bisschen schlafen,

einfach eine gute Zeit in dieser außergewönlichen Region Californias verbringen.
Diese Tage hinterlassen einfach mehr Bilder als Worte sie beschreiben können:

Hier fällt nichts runter…

Lasy days to rock the rocks…

16. März

Allein dieser Joshua Tree Nationalpark hat sicher schon die Ausmaße des Sauerlandes, natürlich mit einem landschaftlich völlig anderen Charakter.
…jetzt haben sie, die Joshua Trees, sich ihren Platz endgültig erobert.

Keine für uns gewöhnliche Vegetation, sondern eine trotz der Kargheit des Bodens und der Gesteine angepasste Fauna und Flora. Ein Zusammenspiel magischer Dimension.

Wir Menschen sind nach unserem Eindruck nicht die originär dazugehörenden Bewohner dieser Region, sondern eher Eindringlinge. Wenn wir es positiv betrachten wollen, zugelassene Gäste im Reich dieser urzeitlichen Riesen.

Bevor wir diese Wahnsinnslandschaft hinter uns lassen, geben wir den Intensivnutzern, den Kletterern, noch das was sie brauchen:

Bewunderung!

Es ist nicht nur blöd gemeint, denn was wir zu sehen bekommen ist vollendete Körperbeherrschung, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Mut.
Solange wir Ihnen zugeschaut haben, ist alles gut gegangen und niemand fiel in die Sicherung. Hab schon mal Tuchfühlung aufgenommen. Irgendwann klettere ich dann auch mal…

Hier beherrschen die Joshua Trees endgültig diese Landschaft.

…und das über geschätzte 20 km im Quadrat, gemeinsam mit den unheimlichen Statuen aus Stein. Wieso gerade hier bleibt uns bis zum Schluss ein Rätsel.

Wir verlassen diese Bühne des Schauspiels…  Joshua Tree National Park


Dafür bekommen wir angekündigt, dass es ab hier für die nächsten 200 km „no Services“ gibt.

16./17./18. März

Der letzte Absatz dieses Blog-Beitrags widmet sich noch kurz unseren nächsten (geänderten) Plänen:

Wir haben beschlossen: Es geht noch mal nach Arizona zurück, also Richtung Osten über den Colorado River


und dann auf der Arizonaseite am Fluss entlang, grobe Richtung Nordost, zum Colorado Plateau.
Der Grund, die Wettervorhersagen: Es soll in den nächsten Tagen dort nicht zu heiß, nicht zu kalt werden.

So landen wir heute spät nachmittag im Campbell Cove RV Park in Lake Havasu City, AZ. Das Wetter passt, der Swimmingpool und Spa für uns bereit. California muss noch etwas warten.

…eeerstmal wieder die Seele baumeln lassen.

Let the moonshine in…

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