…ist noch nicht zu Ende

Donnerstag, 18. August 2016

Hwy 138 Richtung Norden, die einzige Straße parallel des westlichen Ufers ist unsere kanadische „Promenade“.
Paradis Marin Campground wäre ein schöner Schlaf- und Walbeobachtungsplatz, ist aber fast voll und die Beachsites sowieso. Also weiter beziehungsweise zurück…

5 Kilometer zurück zum Camping Bon Desir in Les Bergeronnes, Quebec.
…und zack klappt es. Für eine Nacht ist dieser Platz wie für uns geschaffen. Nummer E 6 neben einer jungen Familie, die mit drei Kindern ihren Jahresurlaub bei diesem grandiosen Ausblick verbringt. Der nutzt ihnen in Bezug auf ihren „Kinderstress“, der bei dreien glaube ich, ganz normal ist, allerdings auch nichts.
Wir bewundern ihren relaxten und liebevollen Umgang mit den Kids und kommen gleichzeitig auch noch in den Genuss bayrisch-französischen Dialekts, denn er ist halber Bayer und wir werden von ihnen zum abendlichen campfire eingeladen.

Da draußen atmet jemand tief aus oder sind es gleich zwei?

Sitzen wir einmal hier, haben wir viel Zeit:
Was für ein unendliches Land mit ruhig-freundlichen Menschen! – Wir genießen die Schönheit, den Komfort und das Gefühl des Priveligiertseins.

Dieser Mondaufgang macht Lust auf mehr. Nach meiner Recherche ist sunrise morgen früh gegen 6:30am angesagt. Soll ich etwa so früh aufstehen?
Welche Frage!

Freitag, 19. August 2016

Er ist verdammt müde, will Vero natürlich auch nicht stören und konzentriert sich darauf, einigermaßen warm angezogen zu sein und die Kamera mit allen Objektiven dabei zu haben.
Das ist (mit Hilfe von Apple) dabei herausgekommen…

Video:

Unser Lieblingsvideo, ganz klar!
Weiter Richtung Norden unterwegs:
Wir müssen wegen unserer „endlichen“ Reiseroute auf jeden Fall noch auf die andere Seite…
Die nächste Fähre über den Strom ist nicht weit entfernt, soll nur anderthalb Stunden über den Fluß brauchen. Hoffentlich kommen wir mit, denn reserviert haben wir nicht.
Als wir am Anleger ankommen, sehen wir, dass eine Fähre gerade abgefahren ist und hoffen (wie wir inzwischen wissen) vergebens darauf, dass noch eine zweite von der anderen Seite aus unterwegs ist.
Ganz schön blauäugig: Ein einziger Mann steigt in den einzigen (seinen) Wagen. Er hat so etwas wie eine „Uniform“ an. Wir haben zumindest was seine Zuständigkeit anbetrifft offenbar Glück. Wie sich in der Einsamkeit des kleinen Hafens herausstellt, ist er der registrierende Mitarbeiter der Fährgesellschaft, der uns hilfsbereit, er telefoniert für uns, die Hoffnung vermittelt, in drei Stunden um 4pm, mit der nächsten Fähre doch noch mitzukommen.

Da stehen wir jetzt: Hoffnungsplatz #1, fast alle anderen haben reserviert!
(Ein italienisches Paar mit ’nem Kia steht noch auf #2)
Spiegel eingeklappt, fünf Zentimeter Platz nach vorne, Aussteigen nur auf der Beifahrerseite möglich, fünf Zentimeter Platz nach hinten…

Die Überfahrt ist traumhaft schön. Wale begleiten uns in sicherer Distanz, ihre Atmung zeigt uns ungefähr einmal in zwei Minuten, dass sie da sind…

Als wir auf der anderen Seite ankommen, hat Vero schon recherchiert, dass der nächste Campground gleich um die Ecke liegt, Camping Municipal Trois Pistoles.
Die Stadt heißt wirklich Trois Pistoles. Wir stehen wieder mal leicht erhöht auf einem extra schönen Plätzchen, ohne Zugverkehr, ohne Highwaygeräusche, ohne nächtliche Rundumbeleuchtung…


Samstag, 20. August 2016

Wir wollen gerade los- und weiterfahren, stehen an der Dumpstation, um unsere Abwässer zu entsorgen, als mir ein Schild in die Augen springt: PÉTANQUE !!!
Wie konnte ich das nur übersehen!

Sie sind gerade mitten im Spiel, aber heute nachmittag um 2pm kann ich mitspielen…
Das heißt zwar jetzt immer noch, Abwasser entsorgen und Toilette ausleeren, aber abfahren ist heute nicht, sondern morgen, erst mal ein gepflegtes Spielchen…
Danke, Vero!
Und dann bin ich zwar, na ja, sagen wir mal, engagiert, aber das Spielniveau lässt doch zu wünschen übrig. Ich bin es nicht gewohnt, mit Abstand der Beste zu sein und dann auch noch mit nur französisch sprechenden Leute nach mir unverständlichen Regeln zu spielen. Irgendwie komme ich mit den Leuten nicht zurecht. Kann ja vorkommen…

Morgen früh fahren wir weiter…

Sonntag, 21. – Samstag, 27. August 2016

Camping Sirois La Baleine, Matane
Um hier anzukommen, mussten wir ungefähr 100 Kilometer Ufer-Highway hinter uns bringen. Wir wollen unbedingt die Gaspesie mitnehmen…
Eine große Halbinsel, die allerdings im Grunde genommen für Fremde nur auf dem Küstenhighway zu erkunden ist, soll eine landschaftliche Besonderheit sein.

Aber erstens kommt mehr als stündiger Regen und zweitens mein „benigner Lagerungsschwindel“ dazwischen…

Wir haben bei allem Pech mal wieder Glück!

Der Regen hört irgendwann auf, aber der Reihe nach:

Die Diagnose könnte stimmen, muss aber nicht. Jedenfalls habe ich das Gefühl, ich könnte jeden Moment kotzen und der kalte Schweiß im Nacken und auf der Stirn ist auch nicht prickelnd…
Vero tut aus jeder Sicht das einzig Richtige. Sie entscheidet sich, zum Office zu gehen, während ich mich wegen erleichternder Rückenlage längst in mein Bett zurückgezogen habe und von Nichts, aber auch gar nichts mehr wissen will.
„Anziehen – Wir fahren ins Krankenhaus!“ – „Hmmm?“
Stehe schon in der Hose, als sie mir erklärt, dass die Frau im Office alles klar gemacht hat. Sie fährt uns mit ihrem Wagen hin – die Kosten für meine Untersuchung werden direkt zwischen dem Krankenhaus und meiner Versicherung abgerechnet, und ich komme sofort dran…

Wieso das alles? Sie ist die Besitzerin des Campgrounds und arbeitet teilzeit mit besten Beziehungen in der Verwaltung des Krankenhauses:
Die Ärztin, die mich so ziemlich sofort untersucht, was heißt, intensiv befragt, lässt mich zu der Überzeugung gelangen, ich habe den benignen Lagerungsschwindel, aber die Übungen dagegen völlig verkehrt gemacht.

Das hat mein so noch nie dagewesenes Unwohlsein zur Folge gehabt.

Jetzt ist es vorbei, weil ich ab sofort weiß, dass ich als Erstes herausfinden muss, welches Ohr dafür verantwortlich ist, das mir schwindelig wird.
Wenn der Schwindel vorbei ist fahren wir weiter, die Gaspesie knicken wir…

Who knows, what it’s good for?

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