Es ist wahr…
Wir schreiben heute einen der letzten Berichte über unser siebzehnmonatiges Leben in Nordamerika.
Und es ist für alle Menschen, die unseren Blog immer mal wieder gelesen haben oder/und unsere Tage darüber miterlebt haben, auch „höchste Zeit“ zu hören und zu sehen, wie diese Zeit langsam zu Ende geht.
Eigentlich ist sie gar nicht zu Ende gegangen!
15. September 2016
Nach einer guten Dreiviertelstunde kurven wir auf Prince Edward Island (PEI) gegen den Uhrzeigersinn Richtung Nordosten und bewundern die mehr oder weniger gut erhaltenen Leuchttürme, in denen die Giftshops unter anderem mit Blumensamen und Ansichtskarten Geschäfte mit uns machen wollen.
Als Wirtschaftsgüter spielen der Lobster aus dem Atlantik und die Kartoffeln von den gepflegten Feldern für den Wohlstand der Menschen auf der Insel offensichtlich eine herausragende Rolle.
Ich empfinde es wirklich so: Wir sind angekommen im Leben auf diesem Kontinent!
Wir sind an das Klima, die hiesige Farbenmode, Ausdruck eines Lebensgefühls und vor allem an diese freundlichen, offenen Menschen sehr gern angepasst.
Alles das lässt auch durchaus Rückschlüsse auf unsere Stimmung zu:
Es geht uns saugut!
Das für uns auf dieser Insel unbeschwerte Leben ist kaum in Worte zu fassen:
Wir versuchen es trotzdem mal:
Ruhig, langsam, freundlich, kaum Stress, wenig Verkehr, lebendige Vielfalt. Die uns begegnenden Menschen nehmen sich viel Zeit! Das ist es…
Wir empfinden wie sie auch keine Hektik.
Unsere neue „Grundgemütlichkeit“ empfinden wir als sehr wohltuend.
Wohltuender Gleichmut, nicht im Sinne von „scheißegal“, sondern im Sinne von lebenszufrieden.
Andere Menschen als eigene Bereicherung und Gefährten wahrnehmen…
Geht doch. Wir fühlen uns sehr willkommen!
Über die sommerlichen Erlebnisse unserer Reise hinweg ist es langsam aber sicher Herbst geworden.
Die Hochsaison geht auch auf dem River RV Park am Murrey River dem Ende zu.
Heute ist Freitag, der 16. September. Charlottetown, im Verhältnis dazu wie die Menschen auf dieser Insel hier verteilt leben, schon eine Großstadt, empfängt uns mit strahlendem Sonnenschein.
Wie kann ich an diesem Freitagvormittag vermuten, dass mir Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der städtischen Verwaltung heute, es ist Park(ing)day (https://de.wikipedia.org/wiki/Parking_Day) , unter anderem als Physiotherapeutinnen, kostenlos eine Hals- und Nackenmassage anbieten und durchführen. Einfach genial…
16. – 20. September Marco Polo Land Trailer Park
Der nächste Nachbar steht einen halben Kilometer weiter…
Unser Lunchzubereitungsritual am Außengrill mit der Selbstverständlichkeit: „das erste Glas Wein kommt in den Koch“ ist uns lieb geworden.
Wir haben viel Zeit… und fahren an der unendlichen Küste entlang: Cavendish Beach, PEI National Park
Diesen Strand werden wir nicht vergessen… Er wird von den Menschen nicht verändert, einfach so bleiben wie die übrige Natur ihn sich auf Dauer schafft, eben „National Park“
Eine friedlich vor sich hin spülende, fließende, auf- und abbauende Wasser-, Felsen-, Muschel- und Algensinfonie lässt uns an ihrer ewig erscheinenden Melodienkulisse teilhaben.
Wir wollen ein Foto von uns beiden!
Es hat geklappt. Zwei Frauen nehmen sich die Zeit, schöne Erinnerungsfotos von uns zu machen! Eins davon:
Lass uns hier bleiben!
21. September Brudenell River Provincial Park, PEI
22. – 24. September Murray River RV Park, PEI
Für kleines Geld stehen wir in Gemeinschaft mit Kanadiern direkt am Ufer, ich spiele Horseshoe und wir bekommen mal wieder etwas geschenkt, diesmal eine frische selbstgesammelte Muschelmahlzeit.
Was können wir denn noch erzählen, wenn die Bilder schon so viel sagen…
Diese Insel ist wohl eher keine Insel, eher für die, die hier leben, eine „Hierbleib“entscheidung. Wir treffen, wie meist in Canada, Menschen, die sich für eine Gegend, eine Ortschaft, eine Region, eine Stadt oder eben eine Insel fürs Leben entschieden haben. Sie kommen ursprünglich von mehr oder weniger ganz weit weg und fangen hier wieder neu an. Das merken wir irgendwie.
Manche, wie wir, kommen für kurze Zeit und lassen sich von den hier Angekommenen verwöhnen.
Dafür ist nicht viel notwendig, nur ein bisschen „das Leben laufen lassen“
Bye-Bye nice, but in between cold PEI…
Nochmal ein herzliches Dankeschön für all die wunderbaren Impressionen von euerem Aufenthalt in
USA und Canada . .
Ja, waren das jetzt Erinnerungen oder Visionen einer nahen Zukunft??? Wie dem auch sei, wunderschöne Bilder, die (doch! auch bei mir!) ein bisschen Fernweh auslösen… Wo immer Ihr Euch zurzeit aufhaltet, hoffe ich, es geht Euch ebenso gut wie auf PEI!
Vero, ich werde übrigens in der ersten Juliwoche in Berlin sein! Laß uns was ausmachen!
Seid mir herzlich gegrüßt, Ihr beiden, wir freuen uns auf schöne gemeinsame Tage!
Annette