Wir schreiben nun den längst überfälligen letzten Bericht unserer Reise, um das, was in der Realität schon längst Vergangenheit ist, für uns auch im Internet abzuschließen.
25.-29. September 2016 Cranberry Campground, Nimrods Campground, Webber’s Lakeside Resort
Wir befinden uns nach 17 Monaten in Nordamerika, unsere Ankunft war am 28. Mai 2015 in Halifax, Nova Scotia, Canada, wieder innerhalb eines Radius‘ von ungefähr 200 Kilometern um unseren damaligen Startort.
Hangeln uns gemächlich in diesem nördlichen Teil Nova Scotias von der Westküste, nahe dem Hwy 245, der so called „Shore Road“, immer weiter Richtung Osten, auf die fantastische Küste zu.
Dabei gibt es keine große Auswahl bei den notwendigen Entscheidungen, wo wir die nächsten Nächte bleiben wollen. Der Cranberry Campground mit seiner einmaligen Lage direkt am Ozean, windumweht… Die Site können wir unter Dutzenden freien aussuchen.
Dann, es ist nicht schwer, finden wir für die nächste Nacht Nimrods Campground.
Mitten im Nirgendwo, strategisch im Sinne von „geschäftstüchtig“ dort am Hwy 7 gelegen, wo bestimmt viele Reisende, die Nova Scotia von West nach Ost durchqueren, diesen Platz als perfekte Übernachtungsmöglichkeit, wenn sie denn mit Zelt, Wohnwagen oder Motorhome unterwegs sind, empfinden.
Skandinavisch oder besser schottisch einsam, irgendwie riesig anmutend, besonders wenn, je weiter wir uns durch das Land bewegen, kaum Häuser, Höfe, Orte geschweige denn Städte auszumachen sind. Viel Wasser, Seen, Flüsse, dazu viel glatter, von Wasser über Millionen Jahre bearbeiteter Felsen, Graues und Grünes, nämlich Ahorn-, Buchen- und Eichenwälder in natürlich, schöner Harmonie…
Eigentlich ist alles ganz einfach, bis auf:
Es kommt kein Strom aus der Steckdose, also keine 230 V im Aufbau…
Wo fange ich an zu prüfen?
Aus späterer Sicht – am falschen Ende, nämlich am Converter, wo die 110 Volt zwar ankommen, aber wo eben nicht klar ist, ob auch 230 Volt auf der anderen Seite herauskommen.
Lange Rede – kurzer Sinn, irgendwann ist am anderen Ende klar, dass der FI-Schalter im Wohnmobil, aus welchen Gründen auch immer, im Sicherungskasten auf „Null“ gesprungen ist und welch ein Wunder – er sich umlegen lässt und ohne Probleme das liefert, was wir brauchen: Licht- und Ladestrom für Lampen und diverse Batterien, Strom für den Kühlschrank etc.
Es bleibt Zeit für den Blick auf die herrliche Umgebung. Was wollen wir mehr…
Am nächsten Nachmittag liegt Webber’s Lakeside Resort vor unserer Nase, nicht automatisch, aber nach 5 Kilometern landeinwärts den Hinweisschildern folgend, links ab vom Hwy 7, dort wo die schönsten Anlegestege für Freizeitboote den Weg auf die unüberschaubare Seenplatte ermöglichen.
30. September – 03. Oktober Mahone Bay, Rayport Campground
Jetzt ist alles ganz einfach, weil:
wir diesen Platz bereits von unserer Frühsommeranreise 2016 kennen und besonders mögen. Es ist deshalb nur allzu verständlich, dass wir uns in dieser Umgebung fast wie zuhause fühlen.
Die nachfolgende Collage zeigt uns, welche Bedeutung die Komposition der Natur mit der Siedlung von Mahone Bay für uns gewonnen hat.
Dazu gehört, wie die hier vorrangig anzutreffenden Holzhäuser von ihren BesitzerInnen präsentiert werden. Sie zeigen sich uns, farblich geschmackvoll, für unsere deutschen Gemüter ansteckend positiv.
03. – 06. September Wayside Campground, Peggy´s Cove
Der Hafen von Halifax kommt immer näher und Peggy’s Cove erfüllt, was die Reiseführer und die Hinweisschilder an der Straße versprechen.
Eine anmutige Mischung aus beeindruckender Küstenlandschaft und herrlichem Panorama sowohl für hier Lebende als auch für hunderte einströmender Touristen…
Ganz schön anstrengend, menschenleere Fotos zu machen. Dabei kommt der Szene aber zugute, dass die Fahrzeuge des Individualverkehrs schon auf riesigen Parkplätzen einen halben Kilometer vor dem Wasser abgefangen werden.
Können wir noch einmal wieder kommen?
07. – 10. Oktober KOA Halifax West
Unser ultimativ letzter Campground bevor wir ins Hotel ziehen und unseren Robel in den Hafen bringen. Eine wilde Mischung aus herbstlich „weinenden“ Bäumen, dem unvergleichlichen Indian Summer und letzter Vorbereitung auf das Reiseende…
Alles will verstaut sein. Die Klappräder heißen nicht umsonst so, denn jetzt verschwinden sie mit schriftlicher Genehmigung von Seabridge, im Alkoven festgezurrt.
Wir haben es hinbekommen, dass die Gasflaschen leer geheizt und gekocht, die Schiffspassage antreten können. Eine gründliche Reinigung des Fahrzeuges nimmt einige Stunden in Anspruch, vor allem, da möglichst kein mit Reinigungsmittel versetztes Wasser im Boden des Campgrounds versickern soll.
Zuletzt können wir die drei Einzelteile unserer Einbauwand zwischen Cockpit und Wohnraum ohne Probleme wieder einschrauben. (Schwitz…)
Eigentlich ist es ganz einfach, aber der letzte Abend ist doch noch einmal besonders.
Wir verbringen ihn mit Antonia und Axel aus Deutschland, einem Alleinreisenden Schweizer und mit Jim und Joni, Canadians, na wie wohl, am Campfire…
Wir finden am nächsten Morgen einen leeren Nachbarplatz und auf dem Firepit einen Sack mit firewood.
11. – 13. Oktober Hotel Four Points by Sheraton, Halifax
Jetzt bleibt nicht mehr viel zu sagen:
Außer wir wissen nicht,
– was oder wo es uns am besten gefallen hat,
– wo wir unbedingt noch einmal hin wollen,
– was der wichtigste Unterschied zwischen Canadiern und Amerikanern ist?
Was wir aber wissen ist, für uns war es eine unglaubliche Reise mit neuen, unvergesslichen Eindrücken. Wir lieben diesen Kontinent inklusive seiner vielfältigen, mutigen und offenen Menschen, so wie er sich für uns in den letzten 17 Monaten präsentiert hat.
Unbeschreiblich unsere Freiheit des Lebens im Wohnmobil und in der Natur.
Vero und Reiner
…denn nach der Reise ist vor der Reise!
Habe euren Blog sooooo gern lesen, ganz toller und interessanter Kanada Beitrag mit wunderschönen Fotos!!! Da bekommt man sofort Fernweh 😀))) Liebe Grüße aus Berlin von Eva
Liebe Eva, vielen Dank für Deine Grüße.
Aber wie schon gesagt,…nach der Reise ist vor der Reise. Nächste Woche Mittwoch geht unser Flieger nach Halifax. Wir würden uns freuen, wenn Du uns wieder „begleitest“.
Liebe Grüße
Vero und Reiner
Lieber Rainer,
Auf diesen Bericht habe ich noch gewartet…
Habe Eure spannende Reise lange verfolgt und immer wieder gedacht, Dich nach Rückkehr auf ein Gläschen (in HF) und schöne Geschichten einzuladen – schaffen wir es im Spätsommer / Herbst? Bist Du im Lande?
Herzlich Grüße
Jörg
0176 83192286
Herzlichen Glückwunsch zur Vollendung eueres blogs. Es war wunderbar , euch auf euerer Reise durch die Staaten auf diese Weise begleiten zu können – ganz herzlichen Dank dafür. Ich hoffe ja, dass wir euch auch auf euerer nächsten Abenteuertour ein bisschen über die Schulter schauen können ; aber das Wichtigste ist , dass ihr gesund wieder nach Germany zurückkommt .
Vorher sehen wir uns ja noch am Samstag , ich freue mich euch und die übrige family wiederzusehen.
LG
Alfred