08.01.2020 Grove Ridge RV Resort, Dade City Fl
Ein Abend in Florida…
Meine Beine baumeln vergnügt im Wasser.
Zu diesem Zeitpunkt wissen wir noch nicht wie lange wir hier, 24 Kilometer von unserem letzten „Urlaubsort“ entfernt, wohl ausharren werden und was uns hier hält:
Nachdem wir heute morgen eingekauft haben und Vero anschließend ihre Kreditkarte für einen Online-Kauf nutzen wollte, ging gar nichts mehr. Auch meine Karte der DKB ist für die Bezahlung dieser Bestellung nicht gültig…
Wir sind zwar nicht völlig ratlos, weil wir noch weitere Karten zur Verfügung haben, aber die ganz große Lockerheit ist erstmal einer gewissen inneren Anspannung gewichen.
In unserem „Wohnzimmer“ suchen und finden wir Zuflucht bis sich mit Hilfe unseres Hotspots, mit dem wir eine andauernde Internetverbindung zur Verfügung haben, zumindest ansatzweise klärt, dass unser Geld auf den Karten sicher ist, weil unsere Bank sie gesperrt hat!
Genau das hat sie uns wissen lassen! Wieso das denn?
Kurze Zeit später erhalten wir über die im Internet zu sehenden deutschen Nachrichten Auskunft darüber, dass nicht wir irgend etwas verbaselt haben, sondern dass die DKB über einen externen Dienstleister in Deutschland wahrscheinlich von einem größeren Deatenleak erwischt wurde.
Und damit möglicherweise auch unsere Karten…
Deshalb die vorsichtigerweise vorgenommene Sperrung!
Jetzt wird`s richtig lustig, weil wir neue Karten brauchen, aber…
- die Bank verschickt keine ins Ausland,
- neue PINs schon gar nicht…
- Die von ihr angebotenen Notkarten sind nicht für die Abhebung von Bargeld an Automaten zertifiziert und darüber hinaus nur drei Monate gültig.
Was sollen wir damit anfangen. Denk, denk…
Vorerst denkt Vero allein weiter.
Ich probiere erst mal heute morgen ein neues Spiel aus:
Bocce Ball, Konrad Adenauer lässt grüßen und vertreibe mir mit meinen ersten Erfahrungen auf dieser betonharten, mit Kunststoffnetzen bezogen Bahn jeden Gedanken an Probleme und deren Lösung etc.
Hier flutschen die großen Kunststoffkugeln innerhalb des Courts nur so über den Boden. Fast ohne jeden Schwung aus der Hand, geschweige denn aus dem Arm, laufen sie nicht nur wie ein Luftkissenfahrzeug über den Untergrund, sondern folgen auch, was die seitliche Rollrichtung anbetrifft, nur dann dem vorgesehenen Plan, wenn meine Koordination von Augen, Gehirn, Arm, Hand und Kugel zu hundert Prozent stimmen würde.
Aber das Spiel ist eben nur dann ein Spiel, wenn Menschen ihr Bestes dafür zu tun versuchen, die Kugel so gut wie möglich ihrem Ziel dem kleinen weißen Etwas, auch Jack genannt, entgegen zu werfen.
Nur eine Maschine schafft es immer gleich. Wie langweilig, dann wäre es kein Spiel mehr…
Und schon bin ich wieder bei Vero und damit auch bei den Kreditkarten….
Wir nähern uns unserer Lösung:
Weil wir das Glück haben, dass sich unser Sohn Matze in Berlin für uns einsetzt, sind schon bald die neuen PINs an uns übermittelt. Dafür benötigen wir keinen Versand. Darüber hinaus erklärt er sich bereit, uns die Kreditkarten so schnell wie möglich zukommen zu lassen.
Lieber Matze, wir danken Dir sehr für diese „Tortur“!
Mein eigener Shuffle Board Cue erregt immer wieder Aufsehen, weil die anderen Spieler*innen meine „Professionalität“ meinen daran ablesen zu können.
Und das Schönste ist: Sie haben Recht – ich spiele im Verhältnis zu ihnen wirklich richtig gut – meine ich jedenfalls. Denn meine Ergebnisse hier auf der Resortanlage sind beeindruckend…
Bis, ja bis ich Tim kennenlerne: Er fragt mich, ob ich Interesse daran hätte, mit ihm in eine professionelle Shuffleboard Anlage nach Zephyrhills zu fahren. Und ob…
Auf 16 Bahnen, alle vollständig überdacht, tut sich mir dort eine ganz neue Welt auf.
Keine Ahnung, was mich reitet!
Mit einem Mal fühle ich mich überhaupt nicht mehr sicher, denn hier schlindern die Disks wie auf Eis und die Auswirkungen meiner Armbewegungen auf das Ziel, bis zu dem sich die Scheiben bewegen sollen, ist unvergleichlich sensibler.
Wenn ich bisher auf Bahnen mit einem „Schleifpapier“-Untergrund von mittlerer 50-80iger Körnung gewohnt war zu spielen, so fegt die Scheibe hier auf feinster, sozusagen „lackierter“ Fläche mit einer Körnung zwischen 200-500 für mich fast unberechenbar über den Court.
Wobei der auch gleichzeitig noch dafür sorgt, dass die Scheibe „curvt“. Das heißt, der Untergrund ist nicht an allen Stellen wirklich waagerecht, sondern lässt sie dadurch auch noch Kurven beschreiben.
Bei solchen Verhältnissen geraten nicht nur die Scheiben, sondern auch ich ins Schlingern. Nach zwei Tagen des Spiels auf dieser Anlage bin ich auf dem Boden der Shuffleboard-Realität angekommen:
Die Messlatte liegt echt hoch. Hier spielen die Leute, sowohl PRO’s als auch Amateurs nicht nur in den verschiedenen Regional-Ligen Floridas, sondern bis in die „Weltmeisterschaft“ hinein. Jetzt weiß ich zumindest, dass auch in Deutschland Shuffleboard gespielt wird… Ich bleibe bestimmt beim Boulespielen!
In dunkelblauem T-shirt und roten Hosen verliere ich an beiden Tagen alles, was es zu verlieren gibt…
Natürlich nur was die Spielergebnisse anbetrifft… Ein guter Test für mein Selbstvertrauen, aber zugegebenerweise brauche ich solche Niederlagen nicht jeden Tag!
Wenden wir uns den schönen Seiten Floridas zu…
Der Swimmingpool dieser Ferienanlage ist ohne Vergleich. Das Wasser mit einer Tiefe zwischen 120 und 160 Zentimetern erwärmt die Körper der Badenden, weil es gleichbleibend um die 30º nicht nur zum Schwimmen, sondern vor allen Dingen zum Quatschen und Staunen einlädt.
Am 23. Januar 2020 bekamen wir unsere aktuellen und freigeschalteten Kreditkarten…
Can you imagine?
Ihr Lieben,
als ich von den Karten gelesen habe, hattet ihr sofort mein volles Mitgefühl. Was für eine Aufregung. Und alles zum Schutz für einen selber… aber ist ja noch mal gut gegangen.
Wir haben heute Geld gezogen. Ich war ziemlich aufgeregt, da es gestern nicht geklappt hat am Automaten. Aber wir konnten mit Karte zahlen. Heute hat alles geklappt. Wir scheinen verschont.
Wenn ich die Bilder sehe, bekomme ich große Lust mit zu spielen. Vielleicht bekommen wir ja irgendwo ein Match hin. Ich weiß garnicht, ob es überall in den Staaten die Möglichkeit zum Spielen gibt.
LG aus La Fortuna
Saradevi
Ihr Lieben, nach einigen Wochen „State Park“ Feeling, wir haben so ziemlich jeden an der Golfküste Floridas erlebt, haben wir heute zum ersten Mal wieder ein „kräftiges“ WIFI…
Es tut uns leid, dass es Euch nun auch „kartenbezogen“ erwischt hat. (Wir haben die neuen inzwischen erhalten). Wie, dass können wir, wenn Ihr möchtet, gern ausführlich (persönlich, d.h. per Email) mitteilen.
Toll, dass Ihr schon jetzt neue sechs Monate für USA bekommen habt. Ich denke, dass ist ein gutes Gefühl…
Liebe Grüße
Vero & Reiner
lieber reiner, sehr informativer, spannender beitrag❣️auf unserer dkb scheint alles okay… und ich freue mich auf ein (spielerisches) wiedersehen
lg auch von saradevi, natürlich auch an vero – aus costa rica, wo heute nachtwanderung duch den regenwald und morgen eine hochseilbrückentour auf dem stundenplan stehen. manfred
Lieber Manfred, danke für Dein Kompliment…
In der Zwischenzeit ist bei Euch und ansatzweise auch bei uns so viel passiert, dass es Zeit wird, Euch über einen neuen Bericht wieder zu informieren.
Liebe Grüße
Reiner mit Vero
Oh yeah , i can imagine your feeling . Hoffentlich ist dein Fuss wieder ok . Aber da du ihn nicht mehr erwähnt hast , gehe ich mal davon aus , dass er dich nicht mehr entscheidend behindert . Gehen außer euch auch noch andere Gäste des resorts in dem wunderbaren pool baden ? Das muss ja fantasdtisch sein , so um die Weihnachtszeit im 30° warmen Wasser zu plantschen ; und das nicht in einer Halle sondern unter freiem Himmel . Genießt die Zeit und bleibt gesund .
Liebe Grüße
Alfred und Theresa ( die gerade bei mir ist )
Lieber Alfred, im Moment haben wir wieder ein stabiles Wifi… und mein Fuß erlaubt es mir zumindest wieder Fahrrad zu fahren. (Aber richtig belastbar, d.h. über die gesamte Fußlänge ist er noch nicht. Ich humpele also so vor mich hin: Wenn ich ihn betrachte, erinnert er mich, was die Form anbetrifft, ein wenig an den unseres Vaters nach seinem Leitersturz…
Die Wassertemperatur im Pool ist sogar für Americans erträglich. (Viele mit Sonnenhut und Sonnenbrille. Einige mit Schwimmhilfen…)
Herzliche Grüße
Vero und Reiner